Tach, Neujahr!

Aber zunächst einmal: Tschüss, Altjahr!

Deine Verabschiedung ging im erwartungsfrohen Jubelgeschrei aufs neue Jahr ein bisschen unter. Allerdings warst Du ja auch wirklich nicht immer nett. Aber wer ist das schon? Und nun nachzutreten, so kurz nachdem Du verstorben bist, wäre nicht sehr fair.
Ganz zum Schluss, in Deiner letzten Nacht, hieltest Du schließlich ein paar schöne Stunden bereit und sorgtest damit für einen harmonischen Ausklang. Also ruhe sanft, alte Hütte.

weiterlesen →

Frohet Fest!

Einmal mehr völlig plötzlich und für viele gänzlich unerwartet ist es mal wieder so weit:
Weihnachten steht nicht mehr nur irgendwo vor der Tür, sondern es hat sich bereits die Schuhe an der Fußmatte abgeputzt und klingelt mit dem Glöckchen.

weiterlesen →

Wer lesen kann, …

…, der mag ja schon mal klar im Vorteil sein. Noch größer wird dieser Vorteil, wenn man in der Lage ist, den Inhalt des Schriftwerks darüber hinaus zu begreifen.

In jungen Jahren war es Grobi, der mir im Falle eines Zweifels sehr bildhaft und mit genügend Wiederholungen dabei behilflich war, die Bedeutung gehörter Begriffe oder ganzer Sätze zu kapieren. Ob oben oder unten, drinnen oder draußen, nah dran oder weit weg: Grobi klärte das.

„Wer nicht fragt, bleibt dumm“, lautet dann auch bis heute die Kernaussage der Sesamstraßen-Titelmelodie. „1000 tolle Sachen, usw.“ heißt es da, und weiter „Manchmal muss man fragen, um sie zu verstehen.“ Wie wahr!

weiterlesen →

Die Kreuzworthexe

7:30 Uhr. Ich wollte nur noch schnell Zigaretten kaufen.

Die Frau betrat nur 5 Sekunden vor mir den Zeitungskiosk. 5 Sekunden, die ich kurz zuvor beim Ausschlürfen des Kaffeebechers leichtfertig vertrödelt hatte. Nun stand sie dort vorn am Verkaufstresen und sah schon von hinten betrachtet recht unaufgeräumt aus.

weiterlesen →

Der frühe Vogel lässt sich auch nicht alles gefallen

Heute Morgen wurde ich Zeuge eines für einen Großstädter nicht unbedingt alltäglichen Schauspiels.

Ich lief auf dem Weg zum Büro am Spreeufer entlang und erblickte im Laub zunächst eine Gruppe Krähen, die schon auf den ersten Blick einen recht aufgeregten Eindruck machte. Ich kam näher und entdeckte in ihrer Mitte einen Falken, der soeben eine Taube verspeiste. Abwechselnd sah er seine Beute und die lauernden Krähen an, 6 an der Zahl, und noch bevor ich die Gelegenheit hatte, überhaupt auf den Gedanken zu kommen, die Szenerie fotografisch festzuhalten, hatte er mich bemerkt. Mit einer blitzschnellen Bewegung rammte er seine Krallen fest in den Taubenkadaver und hob mit ihm in Richtung des Wassers ab.

weiterlesen →

Jereimnis: Nikolaus

Der Nikolaus, der Nikolaus,
der war heut Nacht bei mir zu Haus.
Und ich war nicht zugegen.

Beziehungsweise schlief ich fein,
da muss er angekommen sein-
im nieselnassen Regen.

Die Schuhe hatt‘ ich nicht geputzt,
und doch hat er die Chance genutzt,
mir etwas reinzulegen.

Weil ich ein feiner Kerl bin zwar,
jedoch nicht immer artig war,
macht mich das fast verlegen.

Da war Herr Niklaus wohl verwirrt
und hat sich in der Tür geirrt;
zu alt wohl schon sein Bregen.

So sieht sein Streifzug nicht sehr fair aus,
ein braver Nachbar ging wohl leer aus.
Von mir aus. Meinetwegen!