Wär liept, den waxen Flühgel

So heißt es jedenfalls.

Diese sprichwörtlichen Flügel können sich im Verliebtheitsfall ja auf unterschiedlichste Weise darstellen.
Der eine schenkt plötzlich der Körperpflege mehr Beachtung, ein anderer schafft es auf einmal, sich ein wenig Zeit vom heißgeliebten Autotuningclub abzuknapsen und der nächste entdeckt wie von Zauberhand seine bis dahin nie zum Vorschein gekommenen guten Manieren.

So weit, so schön.

Manch Liebender verspürt dann aber aus heiterem Himmel den Drang, seiner Angetrauten einen schriftlichen Beweis seiner Zuneigung zukommen zu lassen. Früher schrieb man hierzu ein paar liebe Zeilen auf Butterbrot- oder gar Briefpapier, heutzutage bastelt man zeitgemäß ein kleines Liebesbriefchen in Videoform zusammen. Generell ein feiner Reflex.

Nur zeigt sich hier nicht selten, dass spätestens bei von vornherein nicht vorhandenen orthografischen Kenntnissen auch das oben genannte Flügelwachstum nicht zum Tragen kommt.

Ganz und gar nicht als Einzelfall zu betrachten ist das herzige Video eines Jünglings an seinen Schwarm Nadine, in dessen Verlauf er Fotos, Romantikpostkartenmotive und eben auch frei formulierte Textbonbons abbildet.

Zwei Kostproben hieraus als Standbilder:

Wittmung
Das Wort Liebe

Nun ist ja leider nicht überliefert, wie das Ganze bei der Holden ankam.

Er kann sehr viel Glück gehabt haben, wenn nämlich Nadine rechtschreibtechnisch annähernd gleich begabt sein tut als wie er selbst. Dann war sie sicherlich mehr als entzückt gewesen gehabt.

Im für ihn zweitbesten Fall hat sie geistig zwar mehr auf der Pfanne, verfügt aber zudem über eine ausreichende Portion Humor, um solcherlei Botschaften lächelnd wegstecken und die Freude über die liebgemeinte Botschaft über die formulierungstechnischen Unzulänglichkeiten ihres Verehrers stellen zu können.

Wenn’s aber dumm gelaufen ist, dann hat sie gerade noch ein Dankeschön für seine Mühe übrig gehabt und ihm hinterher folgende Nachricht zukommen lassen:

„Ich kann Dir das Wort ‚Tschüss‘ nie genug mal sagen tun!“

2 Kommentare

  1. Borr, tut ja voll thüss sein. Isch weiß ja ga nicht waß du hasst. … Da fällt mir übrigens gerade ein anderer Brief aus den 80ern ein. Weisste noch?

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